
Das lettische Finanzministerium treibt mit der Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung einen bedeutenden Wandel in der lettischen Unternehmenslandschaft voran und verfolgt dabei einen strategischen Fahrplan, der darauf abzielt, die Abläufe zu rationalisieren und die Transparenz im ganzen Land zu verbessern.
Ab dem 1. Januar 2028 wird die obligatorische elektronische Rechnungsstellung(E-Invoicing) für alle Steuerpflichtigen, die in Lettland an Transaktionen zwischen Unternehmen beteiligt sind, vollständig durchgesetzt. Dies ist die zweite Verschiebung des Zeitplans für die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung. Der ursprüngliche Termin für strukturierte elektronische Rechnungen war der 1. Januar 2025, bevor er auf den 1. Januar 2026 verschoben wurde. Es ist wichtig zu wissen, dass die elektronische Rechnungsstellung seit dem 1. Januar 2025 für Transaktionen mit staatlichen Haushaltsinstitutionen (auch bekannt als Business-to-Government- oder B2G-Transaktionen) obligatorisch ist.
Die derzeitige Verlängerung der B2B-Frist um drei Jahre soll kleinen Unternehmen, Selbstständigen, kirchlichen und öffentlichen Einrichtungen sowie anderen Unternehmen ausreichend Zeit geben, sich technologisch und organisatorisch auf die vollständige Einführung der elektronischen Rechnungsstellung vorzubereiten.
"Wie wir bei der Umsetzung des B2G-Mandats am 1. Januar 2025 festgestellt haben, unterstützt das staatliche E-Invoicing-System nicht alle Anwendungsfälle, Rechnungsarten und Ausnahmen. Außerdem scheint die bestehende Systemarchitektur für größere Datenmengen nicht optimal geeignet zu sein. Eine Neugestaltung oder Skalierungsstrategie wird höchstwahrscheinlich in den nächsten zwei Jahren überdacht werden, um die Leistung zu verbessern. Natürlich müssen wir auch noch eine Reihe von Änderungen an den rechtlichen Rahmenbedingungen vornehmen, die Betriebsabläufe für Unternehmen und Behörden anpassen und technische Vorbereitungen treffen. Darüber hinaus wird Zeit benötigt, um ein angemessenes Maß an Unterstützung zu schaffen, die praktischen Aspekte der elektronischen Rechnungsstellung wirksam zu vermitteln und der Wirtschaft die Möglichkeit zu geben, die Veränderungen zu akzeptieren und sich darauf einzustellen". Edgars Strazds, Unifiedpost Lettland.
Diese Initiative zielt darauf ab, die Abläufe zu rationalisieren, die Transparenz zu fördern und die Schattenwirtschaft zu bekämpfen.
Ende Januar 2024 hat Lettland eine umfassende Vierjahresstrategie zur wirksamen Bekämpfung der informellen Wirtschaft vorgestellt. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie ist die Förderung bargeldloser Transaktionen, wobei der Schwerpunkt auf der elektronischen Rechnungsstellung liegt.
Die elektronische Rechnungsstellung für staatliche Transaktionen (B2G) ist seit Januar 2025 in Kraft. Mit der Einführung im Jahr 2028 wird das Mandat auf Business-to-Business-Transaktionen (B2B) ausgeweitet, wobei das strukturierte "PeppolDie strukturierte Peppol"-Rechnung, die der europäischen Norm (EN 16931) entspricht, wird nach Angaben des Finanzministeriums voraussichtlich der Standard sein.
Im Einklang mit dem Vorschlag der Europäischen Kommission zur Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter (ViDA ) hat das lettische Ministerium auch eine Echtzeitmeldung von Rechnungsdaten vorgesehen.
Die geschäftlichen Vorteile
Die lettische Regierung hat zwei wesentliche Vorteile der elektronischen Rechnungsstellung für B2B- und B2G-Transaktionen herausgestellt.
Zeit
Der Übergang zur elektronischen Rechnungsstellung wird den Bedarf an manuellen Aufgaben verringern, Rechnungsfehler minimieren und die Übermittlung der Rechnungen an die Buchhaltungs- und Steuerabteilungen beschleunigen. Insgesamt werden diese Vorteile zu einer Verringerung des Zeitaufwands für Verwaltungsarbeiten führen, obwohl die genauen Auswirkungen von den Besonderheiten des entwickelten E-Invoice-Systems abhängen werden.
Kosten
Es wird erwartet, dass die Kosten für die Rechnungsstellung aufgrund der Verlagerung auf elektronische Prozesse anstelle von physischen papierbasierten Prozessen sinken werden. Nicht nur das Papier, sondern auch die Kosten für Druck und Post werden sinken.
Außerdem werden durch die Verringerung des Risikos von Rechnungsfehlern und die schnellere Übermittlung der Rechnungen an die Buchhaltung und die Steuerverwaltung die Arbeitskosten insgesamt gesenkt.
Nächste Schritte
Die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung in Lettland befindet sich derzeit noch in der Vorbereitungsphase, wobei ein B2G-Mandat erteilt wurde und die B2B-Umsetzung im Gange ist.
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