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Compliance und Vorschriften

E-Invoicing in Marokko: Ein digitaler Sprung zur Steuerkonformität

Februar 4, 2025

Ab Oktober 2024 hat Marokko mit der Einführung eines obligatorischen E-Invoicing-Systems einen wichtigen Schritt zur Modernisierung seines Rahmens für die Einhaltung der Steuervorschriften unternommen. Diese von der Generaldirektion für Steuern (DGI) eingeleitete Reform, die auf Artikel 145-9 des Finanzgesetzes von 2018 beruht, zielt darauf ab, die Transparenz zu erhöhen, die Effizienz zu verbessern und Steuerhinterziehung zu bekämpfen.

Während sich die Unternehmen auf diesen digitalen Wandel vorbereiten, ist es für einen reibungslosen Übergang von entscheidender Bedeutung, die wichtigsten Bestandteile des Mandats für die elektronische Rechnungsstellung zu kennen.

Die wichtigsten Triebkräfte der Initiative

Das Hauptziel der DGI mit dieser E-Invoicing-Initiative ist es, digitale Lösungen zu nutzen, um die Einhaltung der Steuervorschriften zu rationalisieren und die Steuerlücke zu verringern. Um diese Vision zu verwirklichen, hat sich die DGI mit XHub, einem marokkanischen Softwareentwicklungsunternehmen, zusammengetan, um eine robuste technologische Infrastruktur aufzubauen, die den ehrgeizigen Zielen des Projekts gerecht wird.

Diese Initiative entspricht dem weltweiten Trend, dass die Länder zunehmend digitale Rechnungsstellungssysteme einführen, um Betrug zu verringern und die Effizienz zu steigern.

Rechtsgrundlage und voraussichtlicher Zeitplan

Die Rechtsgrundlage für das marokkanische E-Invoicing-System ist in Artikel 145-9 des Finanzgesetzes von 2018 festgelegt. Um mögliche Störungen zu minimieren, hat sich die GDI zu einer schrittweisen Einführung des Systems verpflichtet:

  • Oktober 2024: Veröffentlichung der Vorschläge für die elektronische Rechnungsstellung und öffentliche Konsultationen.
  • Oktober 2025: Einführung einer Pilotphase, in der Unternehmen das System testen und Rückmeldungen geben können.
  • Anfang 2026: Vollständige Einführung, wenn das System für alle in Frage kommenden Unternehmen verbindlich wird.

Dieser strategische Zeitplan soll den Unternehmen - insbesondere den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) - Zeit geben, sich auf das neue digitale System einzustellen.E-Invoicing-Modelle: Post-Audit vs. ClearanceDieGDI prüft derzeit zwei mögliche Betriebsmodelle für die elektronische Rechnungsstellung:

  1. Post-Audit-Modell: Die Unternehmen können Rechnungen frei austauschen, wobei die Steuerbehörde nach der Einreichung der Rechnungen Kontrollen durchführt. Dieses Modell ist dezentralisiert und ähnelt dem 4-Ecken-Modell, das in Ländern wie Belgien verwendet wird.
  2. Abrechnungsmodell: Die Steuerbehörde muss jede Rechnung validieren, bevor sie an den Kunden gesendet wird. Dieses zentralisierte Modell, das der französischen 5-Ecken-Struktur ähnelt, bietet eine Echtzeitkontrolle und gewährleistet die vollständige Einhaltung der Vorschriften.

Die endgültige Entscheidung über das zu wählende Modell steht noch aus. Die DGI wägt sorgfältig die Vorteile dezentraler Flexibilität gegenüber zentraler Kontrolle ab.Technologischer Rahmen und internationale StandardsZurUnterstützung des E-Invoicing-Systems hat sich die marokkanische Steuerbehörde für eine moderne und skalierbare Microservices-Architektur entschieden. Darüber hinaus wird das System weltweit anerkannte strukturierte digitale Formate wie UBL (Universal Business Language) und CII (Cross-Industry Invoice) enthalten. Dadurch wird sichergestellt, dass marokkanische Unternehmen problemlos grenzüberschreitende Transaktionen in Übereinstimmung mit internationalen Handelsstandards durchführen können.Elektronische Signaturen: Sicherung der digitalen ZukunftEinwichtiger Aspekt dieser Reform der elektronischen Rechnungsstellung ist die Einführung elektronischer Signaturen, die die Authentizität, Integrität und Sicherheit elektronischer Rechnungen gewährleisten. Diese digitalen Signaturen sind unerlässlich, um Betrug zu verhindern und die Steuerkonformität von Geschäftsvorgängen zu gewährleisten. Indem sie die Unternehmen zur Einführung elektronischer Signaturen ermutigt, will die DGI sensible Transaktionsdaten schützen und gleichzeitig das Vertrauen in die elektronische Rechnungsstellung fördern.Hauptvorteile der elektronischen RechnungsstellungDieInitiative zur elektronischen Rechnungsstellung dürfte sowohl den Unternehmen als auch der Steuerverwaltung eine ganze Reihe von Vorteilen bringen, darunter

  • Effizienz: Automatisierung der Rechnungsverarbeitung, Verringerung manueller Fehler und des Verwaltungsaufwands sowie Beschleunigung der Rechnungsverarbeitung und der Zahlungszyklen.
  • Erhöhte Sicherheit: Durch die Umstellung auf ein digitales System können Unternehmen die mit Betrug, Fehlern und verlorenen Dokumenten verbundenen Risiken minimieren.
  • Kosteneinsparungen: Verringerung der mit der Rechnungsstellung, dem Druck und der Lagerung von Papier verbundenen Verwaltungskosten.
  • Einhaltung der Steuervorschriften: Die Echtzeitüberwachung verbessert die Kontrolle und verringert das Risiko der Steuerhinterziehung.
  • Globale Kompatibilität: Standardformate wie UBL und CII erleichtern den internationalen Handel für marokkanische Unternehmen.

Was Unternehmen jetzt tun solltenAuch wenndie vollständige Einführung des marokkanischen E-Invoicing-Systems noch ein wenig auf sich warten lässt, sollten Unternehmen jetzt mit den Vorbereitungen beginnen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Schritten gehören:

  • Bewertung der derzeitigen Rechnungsstellungsprozesse und Ermittlung von Lücken bei der digitalen Vorbereitung.
  • Untersuchung von Softwarelösungen, die potenzielle Anforderungen an die elektronische Rechnungsstellung erfüllen.
  • Vertrautmachen des Personals mit dem Konzept der elektronischen Unterschrift und ihrer Rolle bei digitalen Transaktionen.
  • Verfolgung der Aktualisierungen der DGI, insbesondere in Bezug auf Zeitpläne und operative Modelle.

Marokkohat mit der Einführung der elektronischen Rechnungsstellung einen wichtigen Schritt zur Modernisierung des marokkanischen Steuersystems gemacht. Für marokkanische Unternehmen ist diese Umstellung sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance: eine Chance, ihre Abläufe zu modernisieren, Buchhaltungsprozesse zu rationalisieren, die Effizienz und die Einhaltung von Vorschriften zu verbessern und einen Wettbewerbsvorteil in einer zunehmend digitalen Wirtschaft zu erlangen. Beginnen Sie jetzt mit den Vorbereitungen, um die Einhaltung des marokkanischen Mandats für die elektronische Rechnungsstellung zu gewährleisten und einen reibungslosen Übergang vor dem voraussichtlichen Termin 2026 sicherzustellen. Die Zukunft der Steuerkonformität in Marokko ist digital - wer sich jetzt darauf einlässt, verschafft seinen Unternehmen einen Vorsprung in der digitalen Wirtschaft.

Andres Lilleste
Cluster Lead - Compliance bei der Unifiedpost Group

Andres Lilleste verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Bereich E-Services und E-Invoicing-Lösungen und ist spezialisiert auf E-Invoicing-Workflows, E-Archivierung, B2C-, B2B- und B2G-E-Invoicing. Er hatte mehrere Schlüsselpositionen bei der Unifiedpost Group inne und ist derzeit als Cluster Lead - Compliance tätig, wobei er sich auf E-Invoicing-Regeln, Steuer-Compliance und andere regulatorische Standards konzentriert. Andres leitet auch die estnische ITL-Arbeitsgruppe für Echtzeit-Wirtschaft und elektronische Rechnungen. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Produktmanagement und in der Beratung von Kunden in ganz Europa.

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