Um ein klares Verständnis von PSD2 zu erlangen, wer daran beteiligt ist und was es für Unternehmen bedeutet, werfen Sie einen Blick auf unseren Leitfaden für Einsteiger und laden Sie die einfache Übersicht herunter.
Was ist PSD2?
Einfach ausgedrückt, ist PSD2 die Gesetzgebung der Europäischen Kommission, die die Beteiligung von Drittanbietern öffnet und robuste Kundenauthentifizierungsverfahren einführt.
PSD2 ist die zweite Tranche der zahlungsbezogenen Richtlinien der Europäischen Kommission (EK). Die erste Tranche war PSD1 (oder einfach PSD - Zahlungsdiensterichtlinie), die erstmals 2007 angekündigt und 2009 in lokales Recht umgesetzt wurde. Die PSD wurde 2016 zur PSD2 weiterentwickelt.
Aber warum ist die Evolution notwendig?
Die Europäische Kommission hat erkannt, dass sich die Zahlungsverkehrsprozesse weiterentwickeln müssen, und hat deshalb die Richtlinie über Zahlungsdienste erlassen, um diese Entwicklung zu beschleunigen. Das Ziel der EU-Kommission ist es, die Innovation im EU-Zahlungsverkehrssektor durch mehr Wettbewerb zu fördern. Nicht-Banken wie FinTechs haben die Möglichkeit, sich zu beteiligen, und die EK erkennt an, dass der Wettbewerb die Innovation vorantreibt, und erkennt an, dass Nicht-Banken schneller innovieren können.
Wer ist hauptsächlich an der PSD2 beteiligt?
Die PSD2 betrifft viele Unternehmen, Verbraucher, Banken und Nichtbanken in Europa, aber im Allgemeinen gibt es drei Hauptakteure, die die Richtlinie und die Änderungen ausmachen:
- 27 europäische Mitgliedsstaaten: Die PSD2 betrifft nicht alle europäischen Länder, sondern nur die 27 europäischen Mitgliedstaaten.
- Kontoführende Zahlungsdienstleister (ASPSPs): ASPSPs sind Banken oder Finanzinstitute, die Zahlungskonten anbieten.
- Drittanbieter (TPPs): TPPs sind Institutionen, die mit der Zustimmung des Nutzers Zahlungen veranlassen oder auf Kontoinformationen zugreifen können.
Was sind die wichtigsten Bestandteile der PSD2?
Die PSD2 besteht aus drei Hauptkomponenten:
- Zugang zum Konto (XS2A): Der Zugang zum Konto ermöglicht Drittanbietern (wie FinTechs) den sicheren Zugriff auf die Zahlungskonten eines Nutzers mit dessen Zustimmung. Dadurch können die Nutzer alle ihre Finanzinformationen an einem Ort einsehen. Anstatt zwischen mehreren Konten und Apps zu wechseln, muss ein Nutzer also nur eine App besuchen, um einen klaren Überblick über seine finanzielle Situation zu erhalten.
- Starke Kundenauthentifizierung (SCA): SCA gewährleistet sichere und authentifizierte Transaktionen. Es beinhaltet die Authentifizierung von Transaktionen durch eine Kombination aus dem Passwort des Nutzers und einer zweiten Methode. Die zweite Methode könnte über ein mobiles Gerät erfolgen, z. B. durch Bestätigung des Passworts über eine Zahlungs- oder Authentifizierungs-App oder über ein Kartenlesegerät, das Ihnen einen einmaligen Passcode übermittelt.
- Offenes Bankwesen: Open Banking ermöglicht es verschiedenen Finanzinstituten, Finanzdaten ihrer Kunden auf sichere Weise untereinander auszutauschen. Die Open-Banking-Initiative ermöglicht es den Nutzern, eine Vielzahl von Finanzdienstleistungen bei verschiedenen Anbietern zu nutzen. Dadurch können die Nutzer problemlos die von ihnen gewünschten Dienstleistungen verschiedener Anbieter auswählen. Die Nutzer sind nicht mehr auf eine einzige Bank oder einen einzigen Zahlungsdienstleister beschränkt, sondern können sich für verschiedene Anbieter entscheiden, die sich in unterschiedlichen Bereichen auszeichnen.
Was sind die Vorteile der PSD2 für Unternehmen und Verbraucher?
Die PSD2 bringt sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher viele Vorteile mit sich. Da die PSD2 Wettbewerb und Innovation schafft, haben Nutzer die Chance, mehr Zahlungsdienste mit zukunftsweisenden Verfahren zu nutzen. Die Nutzer können außerdem mit den folgenden Vorteilen rechnen:
- Verstärkter Wettbewerb: TPPs haben die Möglichkeit, innovative Finanzdienstleistungen anzubieten, die den Nutzern eine größere Auswahl bieten.
- Erhöhte Sicherheit: Mit der starken Kundenauthentifizierung (Strong Customer Authentication, SCA) können die Nutzer beruhigt sein, denn sie wissen, dass ihr Zahlungskonto und ihre Transaktionen sicherer sind. Durch SCA verringern die Banken das Risiko von Betrug und unbefugten finanziellen Aktivitäten in einer Online-Welt.
- Verbesserte Benutzerfreundlichkeit: Anstatt zwischen mehreren Zahlungskonten zu wechseln, haben die Nutzer die Möglichkeit, alle ihre Finanzinformationen von mehreren Konten an einem Ort einzusehen
Wie geht es weiter mit der PSD2?
Im Juni 2023 kündigte die Europäische Kommission die nächste Weiterentwicklung der Zahlungsdiensterichtlinie an - PSD3.
PSD3 wird eine neue Welle von Möglichkeiten, Innovationen und noch sichereren Prozessen bringen. Die Richtlinie befindet sich noch in der Entwicklung, und auf der Grundlage von Rückmeldungen aus den Mitgliedstaaten können sich noch Änderungen ergeben, aber wir können davon ausgehen, dass die Richtlinie zwischen 2025 und 2026 in lokales Recht umgesetzt wird.
Um zu verstehen, worum es bei PSD3 geht, werfen Sie einen Blick auf unser Interview mit dem Zahlungsexperten von Unifiedpost Group Jan Van Bulck . Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Aspekte der PSD3, die damit verbundenen Änderungen und ihre Auswirkungen auf Unternehmen und Verbraucher